Die Mineralwasserquelle Agros und die Schwefelquellen bei Kalopanagiotis auf Zypern
Die Mineralwasserquelle Agros und die Schwefelquellen bei Kalopanagiotis auf Zypern
September 2025
September 2025
Natürliches Wasser aus dem Herzen des Troodos-Gebirges
Natürliches Wasser aus dem Herzen des Troodos-Gebirges
Natürliches Wasser aus dem Herzen des Troodos-Gebirges


Zypern ist für mich ein Ort voller Kontraste zwischen Geschichte und Gegenwart, Meer und Bergen, Kultur und Natur. Doch wer glaubt, die Insel bestehe nur aus Stränden und antiken Ruinen, sollte unbedingt das Herz des Troodos Gebirges erkunden. Dort, zwischen dichten Wäldern und verträumten Bergdörfern, liegt die Mineralwasserquelle von Agros.
Das kleine Dorf Agros, auf rund 1.100 Metern Höhe, empfängt mich mit frischer Bergluft und einem Gefühl von Ruhe, das man in den Küstenorten kaum findet. Schon der Weg dorthin ist ein Erlebnis. Schmale sich windende Straßen, duftende Kiefern, und immer wieder ein Blick über die weiten Täler des Troodos. Im Zentrum des Dorfes sprudelt die Quelle, die hier seit Generationen geschätzt wird.
Ich fülle mein Glas direkt an der Quelle und nehme den ersten Schluck.
Das Mundgefühl ist bemerkenswert weich, fast seidig. Ein feiner, natürlicher Geschmack, frei von jeder Schwere. Das Wasser ist weder mineralisch dominant noch völlig neutral es hat eine ausgewogene Struktur, die Frische und Leichtigkeit perfekt vereint.
Mit einem pH-Wert von 8,0 zählt es zu den leicht alkalischen Wässern. Der Natriumgehalt von 19 mg/l ist angenehm moderat, ebenso Calcium (26 mg/l) und Hydrogencarbonat (120 mg/l), was ihm eine subtile, harmonisierende Mineralität verleiht. Diese Zusammensetzung erklärt das milde, runde Geschmacksprofil. Ein Wasser, das erfrischt.
Ich stelle mir vor, wie gut dieses Wasser zu den traditionellen Gerichten des Dorfes passt, oder einem Glas lokalen Weins. Es ist, als würde sich alles hier gegenseitig ergänzen Natur, Geschmack und Kultur im Einklang.
Interessanterweise ist die Abfüllung des Agros-Mineralwassers ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region. Trotzdem greift man auch hier oft zu bekannten internationalen Marken wie Evian oder Pellegrino. Fast schade, denn das Wasser aus Agros erzählt eine eigene, authentische Geschichte, die man nicht in einer globalen Marke findet.
Die Gemeinde legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Achtsamkeit im Umgang mit der Quelle. Moderne Abfüllanlagen, strenge Qualitätskontrollen und umweltfreundliche Prozesse sorgen dafür, dass dieses Naturgeschenk auch künftigen Generationen erhalten bleibt.
Für mich ist die Quelle von Agros mehr als nur ein Ort, an dem Wasser entspringt. Sie ist ein Symbol für die Seele Zyperns für Reinheit, Regionalität und die tiefe Verbundenheit zwischen Mensch und Natur.
Wer die Insel besucht, sollte sich diese Erfahrung nicht entgehen lassen. Einen Schluck klares Bergwasser, das nach Ruhe, Natur und echtem Leben schmeckt.
Die Schwefelquellen von Kalopanagiotis – Heilendes Wasser aus alter Zeit
Mein weiterer Weg auf den Spuren des Wassers führt mich zum malerischen Bergdorf Kalopanagiotis ebenfalls im Troodos-Gebirge. Hier finde ich nicht nur in eine Welt byzantinischer Geschichte und Ruhe, sondern auch direkt zu einem Naturphänomen, das seit der Antike bekannt ist, den schwefelhaltigen Thermalquellen am Setrachos-Fluss.
Die Schwefelquellen von Kalopanagiotis sind leicht zu finden. Man folgt einfach dem leicht beißenden, aber charakteristischen Geruch nach Schwefelwasserstoff, der aus dem Flusstal aufsteigt. Nahe der venezianischen Brücke, unweit des Dorfzentrums, trifft man auf die dunklen Felsformationen der Quellfassungen. Sie stehen in scharfem Kontrast zu den weißen Ablagerungen von Schwefelsalzen, die sich rund um die Austrittsstellen im Gestein gebildet haben und von Jahrtausenden geologischer Aktivität erzählen.
Die Quellen waren bereits in der Antike bekannt und wurden sowohl zur inneren als auch zur äußeren Anwendung genutzt. Historiker vermuten, dass sich auf dem Gelände des heutigen Klosters Agios Ioannis Lampadistis, das direkt oberhalb der Quellen liegt, einst ein Tempel zu Ehren des Heilgottes Asklepios befand. Ein Hinweis darauf, wie lange dieser Ort schon als Stätte der Heilung und Regeneration für die Menschen von Bedeutung war.
Besonders bemerkenswert sind die zwei Hauptquellen:
Die Stomachiko-Quelle liefert Wasser mit einem niedrigen Schwefelanteil. In kleinen Schlucken eingenommen, kann es sich positiv auf Verdauungsprobleme, Anämie und Erschöpfung auswirken.
Die Psamiakos-Quelle hingegen enthält eine höhere Konzentration an Schwefelsalzen. Ihr Wasser wird traditionell äußerlich angewendet etwa bei rheumatischen Beschwerden, Hauterkrankungen, Bluthochdruck oder zur Stimulation des Nervensystems.
Natürlich will ich mir auch hier eine kleine Verkostung nicht entgehen lassen. Das schwefelige Aroma ist dominant, fast medizinisch, doch mit faszinierender Komplexität. Es ist ein Wasser, das man nicht „genießt“ im klassischen Sinn, sondern erlebt mit allen Sinnen.
Jahrhundertelang nutzten die Dorfbewohner die Quellen auch zum Waschen Ihrer Kleidung. Direkt am Fluss wurden die Wäschestücke in den schwefelhaltigen Becken ohne Seife oder Reinigungsmittel gereinigt. Die mineralische Zusammensetzung des Wassers übernahm die reinigende Wirkung auf ganz natürliche Weise.
Ein Besuch der Kalopanagiotis-Quellen ist also nicht nur ein Ausflug in die Natur, sondern auch eine Reise durch die Geschichte der Heilkunst und vielleicht sogar eine kleine Wohltat für Körper und Geist.
Nachtrag: Eine weitere Entdeckung auf Zypern
Auf meiner Rückreise entdecke ich am Flughafen in Larnaca noch ein weiteres zypriotisches Mineralwasser: Saint Nicholas. Seine Quelle befindet sich in Saint Nicholas Stegis, ebenfalls im Troodos-Gebirge, das mit seinen vulkanischen Gesteinsschichten für besonders ausgewogene Mineralwasserprofile bekannt ist.
Saint Nicholas ist etwas höher mineralisiert als das Agros Mineralwasser, das ich auf der Insel verkostet habe, und besitzt einen pH-Wert von 7,5 also leicht im basischen Bereich. Diese feine Balance verleiht ihm einen harmonischen, runden Geschmack, der angenehm weich am Gaumen bleibt und eine dezente Mineralität mitbringt.
Ein schönes Beispiel dafür, wie vielfältig die Wasserlandschaft Zyperns ist und wie selbst auf den letzten Metern einer Reise noch eine spannende Entdeckung wartet.
Zypern ist für mich ein Ort voller Kontraste zwischen Geschichte und Gegenwart, Meer und Bergen, Kultur und Natur. Doch wer glaubt, die Insel bestehe nur aus Stränden und antiken Ruinen, sollte unbedingt das Herz des Troodos Gebirges erkunden. Dort, zwischen dichten Wäldern und verträumten Bergdörfern, liegt die Mineralwasserquelle von Agros.
Das kleine Dorf Agros, auf rund 1.100 Metern Höhe, empfängt mich mit frischer Bergluft und einem Gefühl von Ruhe, das man in den Küstenorten kaum findet. Schon der Weg dorthin ist ein Erlebnis. Schmale sich windende Straßen, duftende Kiefern, und immer wieder ein Blick über die weiten Täler des Troodos. Im Zentrum des Dorfes sprudelt die Quelle, die hier seit Generationen geschätzt wird.
Ich fülle mein Glas direkt an der Quelle und nehme den ersten Schluck.
Das Mundgefühl ist bemerkenswert weich, fast seidig. Ein feiner, natürlicher Geschmack, frei von jeder Schwere. Das Wasser ist weder mineralisch dominant noch völlig neutral es hat eine ausgewogene Struktur, die Frische und Leichtigkeit perfekt vereint.
Mit einem pH-Wert von 8,0 zählt es zu den leicht alkalischen Wässern. Der Natriumgehalt von 19 mg/l ist angenehm moderat, ebenso Calcium (26 mg/l) und Hydrogencarbonat (120 mg/l), was ihm eine subtile, harmonisierende Mineralität verleiht. Diese Zusammensetzung erklärt das milde, runde Geschmacksprofil. Ein Wasser, das erfrischt.
Ich stelle mir vor, wie gut dieses Wasser zu den traditionellen Gerichten des Dorfes passt, oder einem Glas lokalen Weins. Es ist, als würde sich alles hier gegenseitig ergänzen Natur, Geschmack und Kultur im Einklang.
Interessanterweise ist die Abfüllung des Agros-Mineralwassers ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region. Trotzdem greift man auch hier oft zu bekannten internationalen Marken wie Evian oder Pellegrino. Fast schade, denn das Wasser aus Agros erzählt eine eigene, authentische Geschichte, die man nicht in einer globalen Marke findet.
Die Gemeinde legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Achtsamkeit im Umgang mit der Quelle. Moderne Abfüllanlagen, strenge Qualitätskontrollen und umweltfreundliche Prozesse sorgen dafür, dass dieses Naturgeschenk auch künftigen Generationen erhalten bleibt.
Für mich ist die Quelle von Agros mehr als nur ein Ort, an dem Wasser entspringt. Sie ist ein Symbol für die Seele Zyperns für Reinheit, Regionalität und die tiefe Verbundenheit zwischen Mensch und Natur.
Wer die Insel besucht, sollte sich diese Erfahrung nicht entgehen lassen. Einen Schluck klares Bergwasser, das nach Ruhe, Natur und echtem Leben schmeckt.
Die Schwefelquellen von Kalopanagiotis – Heilendes Wasser aus alter Zeit
Mein weiterer Weg auf den Spuren des Wassers führt mich zum malerischen Bergdorf Kalopanagiotis ebenfalls im Troodos-Gebirge. Hier finde ich nicht nur in eine Welt byzantinischer Geschichte und Ruhe, sondern auch direkt zu einem Naturphänomen, das seit der Antike bekannt ist, den schwefelhaltigen Thermalquellen am Setrachos-Fluss.
Die Schwefelquellen von Kalopanagiotis sind leicht zu finden. Man folgt einfach dem leicht beißenden, aber charakteristischen Geruch nach Schwefelwasserstoff, der aus dem Flusstal aufsteigt. Nahe der venezianischen Brücke, unweit des Dorfzentrums, trifft man auf die dunklen Felsformationen der Quellfassungen. Sie stehen in scharfem Kontrast zu den weißen Ablagerungen von Schwefelsalzen, die sich rund um die Austrittsstellen im Gestein gebildet haben und von Jahrtausenden geologischer Aktivität erzählen.
Die Quellen waren bereits in der Antike bekannt und wurden sowohl zur inneren als auch zur äußeren Anwendung genutzt. Historiker vermuten, dass sich auf dem Gelände des heutigen Klosters Agios Ioannis Lampadistis, das direkt oberhalb der Quellen liegt, einst ein Tempel zu Ehren des Heilgottes Asklepios befand. Ein Hinweis darauf, wie lange dieser Ort schon als Stätte der Heilung und Regeneration für die Menschen von Bedeutung war.
Besonders bemerkenswert sind die zwei Hauptquellen:
Die Stomachiko-Quelle liefert Wasser mit einem niedrigen Schwefelanteil. In kleinen Schlucken eingenommen, kann es sich positiv auf Verdauungsprobleme, Anämie und Erschöpfung auswirken.
Die Psamiakos-Quelle hingegen enthält eine höhere Konzentration an Schwefelsalzen. Ihr Wasser wird traditionell äußerlich angewendet etwa bei rheumatischen Beschwerden, Hauterkrankungen, Bluthochdruck oder zur Stimulation des Nervensystems.
Natürlich will ich mir auch hier eine kleine Verkostung nicht entgehen lassen. Das schwefelige Aroma ist dominant, fast medizinisch, doch mit faszinierender Komplexität. Es ist ein Wasser, das man nicht „genießt“ im klassischen Sinn, sondern erlebt mit allen Sinnen.
Jahrhundertelang nutzten die Dorfbewohner die Quellen auch zum Waschen Ihrer Kleidung. Direkt am Fluss wurden die Wäschestücke in den schwefelhaltigen Becken ohne Seife oder Reinigungsmittel gereinigt. Die mineralische Zusammensetzung des Wassers übernahm die reinigende Wirkung auf ganz natürliche Weise.
Ein Besuch der Kalopanagiotis-Quellen ist also nicht nur ein Ausflug in die Natur, sondern auch eine Reise durch die Geschichte der Heilkunst und vielleicht sogar eine kleine Wohltat für Körper und Geist.
Nachtrag: Eine weitere Entdeckung auf Zypern
Auf meiner Rückreise entdecke ich am Flughafen in Larnaca noch ein weiteres zypriotisches Mineralwasser: Saint Nicholas. Seine Quelle befindet sich in Saint Nicholas Stegis, ebenfalls im Troodos-Gebirge, das mit seinen vulkanischen Gesteinsschichten für besonders ausgewogene Mineralwasserprofile bekannt ist.
Saint Nicholas ist etwas höher mineralisiert als das Agros Mineralwasser, das ich auf der Insel verkostet habe, und besitzt einen pH-Wert von 7,5 also leicht im basischen Bereich. Diese feine Balance verleiht ihm einen harmonischen, runden Geschmack, der angenehm weich am Gaumen bleibt und eine dezente Mineralität mitbringt.
Ein schönes Beispiel dafür, wie vielfältig die Wasserlandschaft Zyperns ist und wie selbst auf den letzten Metern einer Reise noch eine spannende Entdeckung wartet.










