Schnee
Schnee
November 2025
November 2025
Die leise Kunst des Wassers
Die leise Kunst des Wassers
Die leise Kunst des Wassers


Der Wetterbericht sagt in den nächsten Tagen den ersten Schneefall an. Zeit sich auseinander zu setzen, wie das zarte Weiß entsteht und sowohl groß, als auch klein immer wieder fasziniert.
Als Wassersommelière fasziniert mich der Aggregatzustand von Schnee sehr. Er ist die sanfteste, zerbrechlichste und gleichzeitig geheimnisvollste Form, in der Wasser zu uns kommt. Sein Weg beginnt hoch oben in den Wolken, wo Wasser zunächst verdunstet und zu feinen Wassertropfen kondensiert. Herrschen dort Temperaturen zwischen –5 °C und –20 °C, beginnt ein zarter Prozess. Sechs Wassermoleküle finden sich um ein winziges Aerosol. Das kann ein Staubkorn, ein Rußpartikel oder ein Pollenkörnchen sein. In diesem Moment entsteht der allererste, hauchfeine sechseckige Eiskristall.
An seinen sechs Ecken wachsen weitere Kristalle, Schicht um Schicht, Tropfen um Tropfen. Durch das stete Anhaften und Gefrieren werden die Kristalle größer, schwerer und sind schließlich bereit, ihren Weg zur Erde anzutreten. Während sie fallen, verhaken und verweben sie sich mit anderen Kristallen zu den Gebilden, die wir Schneeflocken nennen. Jede einzelne davon ist ein Unikat und doch immer symmetrisch, denn Wassermoleküle ordnen sich beim Gefrieren in einem Winkel von 60 oder 120 Grad an. So entsteht aus Millionen winziger Eiskristalle ein einziges, kunstvolles Gebilde.
Die endgültige Form einer Schneeflocke ist Ausdruck ihrer Reise. Temperatur, Feuchtigkeit, Wind prägen ihre Struktur. In der Vielfalt des Schnees zeigt sich der Charakter des Himmels. Tiefe Kälte erschafft feine Plättchen und klare Prismen, mildere Temperaturen formen zarte dendritische Sterne mit ihren typischen sechs Armen.
Und so begegnet uns Schnee in vielen Varianten. Manchmal als trockener, federleichter Pulverschnee, der unter den Füßen knirscht, manchmal als schwere, nasse Flocke, die lautlos aus der Stille fällt. Für mich ist jede Schneeflocke ein Gruß des Himmels und ein kleines Wunder der Wasserwelt.
Die Sprache des Schnees
Doch Schnee ist nicht nur Form und Schönheit. Er besitzt auch eine faszinierende innere Struktur, die wir anhand verschiedener Kriterien wie Alter, Farbe oder Dichte unterscheiden können. Für mich als Wassersommelière ist diese Einteilung wie ein Sensorium der Natur. Jede Schneeart erzählt eine eigene Geschichte.
Pulverschnee etwa ist die leichteste und luftigste Variante. Er gilt als trockener Schnee mit einer sehr geringen Dichte von unter 60 kg/m³. Man kann ihn nicht wirklich formen, nur aufwirbeln er ist die zarteste aller Schneearten.
Feuchter Schnee hingegen besitzt bereits eine höhere Dichte von bis zu 200 kg/m³. Er fühlt sich schwerer und kompakter an, eignet sich perfekt zum Schneeballformen und trägt viel mehr Wasser in sich. Seine Struktur verrät, dass er schon etwas angetaut ist und sich dichter zusammenlagert.
Wenn Schnee altert, verändert er sein Wesen. Durch das wiederholte Antauen und Gefrieren verwandeln sich weiche Schneeflächen allmählich in härtere Schichten. Diese vereiste, verdichtete Form nennen wir Harsch. Er knackt unter den Füßen, trägt manchmal das Gewicht einer Person und erinnert daran, dass Schnee ein lebendiges Material ist, das sich ständig wandelt.
So zeigt uns Schnee in all seinen Formen von der himmlischen Kristallkunst bis zur erdnahen Vielfalt seiner Strukturen, wie lebendig, wandelbar und wundervoll Wasser in seiner stillsten Gestalt sein kann.
Der Wetterbericht sagt in den nächsten Tagen den ersten Schneefall an. Zeit sich auseinander zu setzen, wie das zarte Weiß entsteht und sowohl groß, als auch klein immer wieder fasziniert.
Als Wassersommelière fasziniert mich der Aggregatzustand von Schnee sehr. Er ist die sanfteste, zerbrechlichste und gleichzeitig geheimnisvollste Form, in der Wasser zu uns kommt. Sein Weg beginnt hoch oben in den Wolken, wo Wasser zunächst verdunstet und zu feinen Wassertropfen kondensiert. Herrschen dort Temperaturen zwischen –5 °C und –20 °C, beginnt ein zarter Prozess. Sechs Wassermoleküle finden sich um ein winziges Aerosol. Das kann ein Staubkorn, ein Rußpartikel oder ein Pollenkörnchen sein. In diesem Moment entsteht der allererste, hauchfeine sechseckige Eiskristall.
An seinen sechs Ecken wachsen weitere Kristalle, Schicht um Schicht, Tropfen um Tropfen. Durch das stete Anhaften und Gefrieren werden die Kristalle größer, schwerer und sind schließlich bereit, ihren Weg zur Erde anzutreten. Während sie fallen, verhaken und verweben sie sich mit anderen Kristallen zu den Gebilden, die wir Schneeflocken nennen. Jede einzelne davon ist ein Unikat und doch immer symmetrisch, denn Wassermoleküle ordnen sich beim Gefrieren in einem Winkel von 60 oder 120 Grad an. So entsteht aus Millionen winziger Eiskristalle ein einziges, kunstvolles Gebilde.
Die endgültige Form einer Schneeflocke ist Ausdruck ihrer Reise. Temperatur, Feuchtigkeit, Wind prägen ihre Struktur. In der Vielfalt des Schnees zeigt sich der Charakter des Himmels. Tiefe Kälte erschafft feine Plättchen und klare Prismen, mildere Temperaturen formen zarte dendritische Sterne mit ihren typischen sechs Armen.
Und so begegnet uns Schnee in vielen Varianten. Manchmal als trockener, federleichter Pulverschnee, der unter den Füßen knirscht, manchmal als schwere, nasse Flocke, die lautlos aus der Stille fällt. Für mich ist jede Schneeflocke ein Gruß des Himmels und ein kleines Wunder der Wasserwelt.
Die Sprache des Schnees
Doch Schnee ist nicht nur Form und Schönheit. Er besitzt auch eine faszinierende innere Struktur, die wir anhand verschiedener Kriterien wie Alter, Farbe oder Dichte unterscheiden können. Für mich als Wassersommelière ist diese Einteilung wie ein Sensorium der Natur. Jede Schneeart erzählt eine eigene Geschichte.
Pulverschnee etwa ist die leichteste und luftigste Variante. Er gilt als trockener Schnee mit einer sehr geringen Dichte von unter 60 kg/m³. Man kann ihn nicht wirklich formen, nur aufwirbeln er ist die zarteste aller Schneearten.
Feuchter Schnee hingegen besitzt bereits eine höhere Dichte von bis zu 200 kg/m³. Er fühlt sich schwerer und kompakter an, eignet sich perfekt zum Schneeballformen und trägt viel mehr Wasser in sich. Seine Struktur verrät, dass er schon etwas angetaut ist und sich dichter zusammenlagert.
Wenn Schnee altert, verändert er sein Wesen. Durch das wiederholte Antauen und Gefrieren verwandeln sich weiche Schneeflächen allmählich in härtere Schichten. Diese vereiste, verdichtete Form nennen wir Harsch. Er knackt unter den Füßen, trägt manchmal das Gewicht einer Person und erinnert daran, dass Schnee ein lebendiges Material ist, das sich ständig wandelt.
So zeigt uns Schnee in all seinen Formen von der himmlischen Kristallkunst bis zur erdnahen Vielfalt seiner Strukturen, wie lebendig, wandelbar und wundervoll Wasser in seiner stillsten Gestalt sein kann.


